HWV 24 (II/21: Notenband mit Kritischem Bericht), herausgegeben von Phillip Schmidt, Kassel 2021.
Am 5. Februar 1728 beendete Händel die Arbeiten an der Kompositionspartitur der Oper „Siroe, Re di Persia“. Für die Vertonung hatte er sich erstmals eines Librettos von Pietro Metastasio bedient, das erst wenige Jahre zuvor entstanden war. Die Uraufführung fand am 17. Februar 1728 im Londoner King’s Theatre statt.
Neben der Kompositionspartitur diente die erhaltene Direktionspartitur der Edition als zweite Hauptquelle. Daneben ist ein 2006 in der Bibliothèque royale de Belgique in Brüssel entdecktes Manuskript der Oper von besonderer Bedeutung. Die zeitgenössische Partiturabschrift des Kopisten S2 enthält zahlreiche Bleistifteintragungen von Händel, die Kürzungen, Transpositionsanweisungen sowie neu komponierte Überleitungen und Schlusskadenzen betreffen. Händel hatte offenbar beabsichtigt, die Oper in einer zweiten Serie erneut aufzuführen, wozu es aber nicht kam. Erstmals kann nun diese geplante Fassung mit Hilfe der Brüsseler Partitur rekonstruiert werden.
Der Hauptteil der Edition präsentiert die Fassung der Erstaufführung des Jahres 1728. Die Anhänge bieten verworfene Früh- und verzierte Arienfassungen sowie die geplante, aber nicht realisierte Fassung nach der Brüsseler Abschrift.
(Quelle: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Jahresbericht Hallische Händel-Ausgabe 2021)