Alcina

HWV 34 (II/33: Notenband mit Kritischem Bericht), herausgegeben von Siegfried Flesch, Kassel 2009

Nur wenige Tage nach Fertigstellung der Kompositionspartitur fand am 16. April 1735 am Covent Garden Theatre in London die Uraufführung von Händels „Alcina“ statt, der bis zum Juli desselben Jahres 17 Wiederholungen folgten. Zum Erfolg der Oper hatten wohl auch die für das von der Tänzerin Marie Sallé geführte Ballett-Ensemble bestimmten Sätze beigetragen. Diese am Beginn des ersten Aktes sowie am Ende vom zweiten und dritten Akt eingefügten Tänze entfielen in den Aufführungen von 1736 und 1737, in denen auch Arien gekürzt und die Partien von Ruggiero und Morgana wegen Neubesetzungen geändert wurden. Die Kürzung von sieben Arien um Mittelteil und Da capo hatte Händel vielleicht schon für Aufführungen von 1735 vorgenommen; im Anhang I (Fassung 1736) sind die Zweitfassungen dieser Stücke wiedergegeben. Der Anhang II (Stücke der Fassung 1737) enthält zwei Arien, die Händel für die (neue) Sängerin der Morgana, Francesa Bertolli, aus den Opern „Arianna in Creta“ (HWV 32) und „Admeto“ (HWV 22) übernommen hatte. Durch Autograph oder Direktionspartitur überlieferte vollständige Sätze, die im Kontext von „Alcina“ nicht aufgeführt wurden, finden sich im Anhang III. Größere Musikabschnitte, die Händel während des Kompositionsprozesses verwarf, stehen im Kritischen Bericht.

(Quelle: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Jahresbericht Hallische Händel-Ausgabe 2009)