Internationale Wissenschaftliche Konferenz anlässlich der Händel-Festspiele in Halle (Saale)
Das Präsidium der Händel-Gesellschaft hat in Abstimmung mit dem Lehrstuhl für Historische Musikwissenschaft an der MLU und der Stiftung Händel-Haus den Beschluss gefasst, die für den 30. November und 1. Dezember 2020 geplante Konferenz „Händels Bilder: Ikonographie, Ästhetik, kompositorische Praxis“ abzusagen. Die neuerlich verschärften Pandemie-Bestimmungen machen eine Durchführung der Veranstaltung – zumal angesichts des hohen Anteils ausländischer Referentinnen und Referenten – unmöglich. Die Beiträge werden im Händel-Jahrbuch 2021 veröffentlicht, das voraussichtlich Ende Mai 2021 erscheint. (Stand 06.11.2020)
Die Konferenz ist mit modifiziertem Programm verschoben auf den 30.11. und 01.12.2020. Es wird von den weiteren Entwicklungen abhängen, ob die Konferenz zu diesem Termin tatsächlich stattfinden kann. (Stand April 2020)
Im Anschluss an das Motto der Händel-Festspiele »Musikalische Malereien« wird sich die Internationale Wissenschaftliche Konferenz mit »Händels Bildern« auseinandersetzen. Die Genitivbildung ist dabei mehrdeutig: Es soll einerseits um die von Händel in seinen Werken verarbeiteten und generierten visuellen Vorstellungswelten gehen, andererseits um die Bildwelten, die ihn an seinen verschiedenen Wirkungsorten umgaben; zum dritten soll unter einem rezeptions- und wirkungsgeschichtlichen Aspekt auch die Frage behandelt werden, welche Händel-Bilder gestaltet wurden, um die Figur und die Werke des Komponisten in verschiedene kulturelle, ästhetische oder politische Wertesysteme einzuordnen.
Die Konferenz möchte also dazu beitragen, in einem umfassenden Maße die Rolle bildlicher Vorstellungen für Händels künstlerisches Wirken wie auch für seine Rezeptionsgeschichte zu erforschen. Mit den drei Schlagworten »Ikonographie«, »Ästhetik« und »kompositorische Praxis« ist ein Feld umrissen, in dem sich Untersuchungen sowohl zu den Bildquellen zu Händel selbst als auch zur »Bildlichkeit« von Händels Musik und zu Bezugnahmen auf die bildenden Künste in der zeitgenössischen Musikästhetik wie auch zur Ikonisierung des Komponisten (seit dem 18. Jahrhundert bis in unsere Tage) ansiedeln und in Dialog bringen lassen.
Wolfgang Hirschmann
Programm
Montag, 30. November 2020, Händel-Haus, Kammermusiksaal
9.00–9.30 Uhr: Eröffnung der Konferenz
Musikalische Gestaltung: Studierende des Instituts für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
9.30–11.10 Uhr: Sektion I
Bernhard Jahn (Hamburg)
Händel und der Wettstreit der Künste im 18. Jahrhundert
Daniel Ender (Wien)
Das Bild des Genies. Ikonographische Ideen und bildliche Metaphern als Überhöhungsmechanismus bei Georg Friedrich Händel und Ludwig van Beethoven
11.30–13.30 Uhr: Sektion II
Juliane Riepe (Halle)
»He had acquired a taste for painting, which he improved during his residence in Italy, and felt great pleasure contemplating the works of art«. Mutmaßungen über Händels Bild-Erfahrungen in Italien
Ute Engel (Halle)
Händels Grabbild in Westminster Abbey. Kommemoration und Konkurrenz in Poets’ Corner
Colin Timms (Birmingham)
Lord Gainsborough buys a bust of Handel from Roubiliac
15.40–17.00 Uhr: Sektion III
Matthew Gardner (Tübingen)
Handel’s Public Image in the 1750s and 60s
Donald Burrows (Milton Keynes)
»Tun’d by thy Art, my artless Muse may live, And from thy pleasing Strains may Pleasure give«. Contemporary references to, and commemorations of, Handel in English verse
Graydon Beeks (Claremont)
Musical Pictorialism in Handel’s L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato
Dienstag, 1. Dezember 2020, Händel-Haus, Kammermusiksaal
9.00–10.20 Uhr: Sektion IV
David Vickers (Huddersfield)
»Handel making a scene«
Corinna Kirschstein (Wien)
No Scenery, Dress or Action. Bemerkungen zur szenischen Attraktivität von Händels Oratorien
10.40–12.40 Uhr: Sektion V
Vassilis Vavoulis (Athen)
»A different touch«: »Over-legato« and »hand-pedaling« in Handel’s harpsichord works
Ivan Ćurković (Zagreb)
The visual imagination in Il trionfo del Tempo e del Disinganno and its later reworkings
Hans Dieter Clausen (Hamburg)
Solomon – ein Oratorium in Bildern
Schlusswort
Kontakt
Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
wolfgang.hirschmann@musikwiss.uni-halle.de
Dr. Annette Landgraf
Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e. V.
landgraf@musik.uni-halle.de
Dr. Konstanze Musketa
Stiftung Händel-Haus Halle
konstanze.musketa@haendelhaus.de
Veranstalter und Förderer
Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften, Abteilung Musikwissenschaft, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Stiftung Händel-Haus Halle
Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e. V., Internationale Vereinigung
Die Konferenz wird gefördert vom International Office der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Veranstaltungsort
Händel-Haus
Große Nikolaistraße 5
06108 Halle
Tel. +49 (0)345 500 900