Kritische Gesamtausgabe
Die Hallische Händel-Ausgabe (HHA) ist eine wissenschaftlich-kritische Gesamtausgabe der Werke Georg Friedrich Händels auf der Grundlage aller bekannten Quellen. Sie soll sowohl der Forschung als auch der Praxis dienen. Dem Editorial Board gehören renommierte Händel-Forscher aus Deutschland, Großbritannien und den USA an.
Schon vor der HHA gab es Ausgaben der Werke Händels, beispielsweise die der Händel-Zeitgenossen John Walsh und John Cluer, von Samuel Arnold (1787–1797) und Johann O. H. Schaum (1822–1825), diejenige der English Handel Society (1843–1858), die Ausgabe der Deutschen Händel-Gesellschaft von Friedrich Chrysander (1858–1894) und die Ausgaben des Verlags Novello (1846ff.). Alle diese Ausgaben sind unvollständig.
Die HHA erscheint seit 1955 und soll 2023 abgeschlossen sein. Die Ausgabe ist in fünf Serien eingeteilt, vorgesehen sind 116 Notenbände und ca. 10 Bände Supplemente:
Serie I ‒ Oratorien und große Kantaten
Serie II ‒ Opern
Serie III ‒ Kirchenmusik
Serie IV ‒ Instrumentalmusik (Klavier-, Kammer- und Orchestermusik)
Serie V ‒ Kleinere Gesangswerke
Supplemente
Jeder Band enthält ein Vorwort, in dem über Entstehungsgeschichte und Überlieferung des Werkes berichtet wird und aufführungspraktische Fragen erörtert werden, sowie einen Kritischen Bericht. Die Ausgaben von Vokalwerken enthalten eine wörtliche deutsche und, wenn nötig, auch eine englische Übersetzung des Gesangstextes, die Bände der Serien I und II außerdem ein Faksimile des für die erste Aufführung gedruckten Librettos (seit 1991).
Grundsätzlich werden Händels Intentionen so genau wie möglich in moderner Notenschrift wiedergegeben. Hinzufügungen zu Händels Wort- und Notentext werden gekennzeichnet.
(In Ausschnitten zitiert nach der Einleitung „Zur Edition“, die jedem Band vorangestellt ist und detaillierte Angaben zu den Editionsprinzipien enthält.)