Dr. Juliane Riepe (Halle) – Musik hinterfragt

Mittwoch, 24.05.2023, 19:30 Uhr, Händel-Haus, Renaissance-Raum

„Il Messia“. Händels berühmtestes Werk erklingt zum ersten Mal auf dem europäischen Festland – in Florenz und in italienischer Sprache

Georg Friedrich Händel (Antonio Pillori / Salvatore Pazzaglia, Bearb.), Il Messia, Florenz 1768 – Stiftung Händel-Haus, Halle (Saale), AS-Haendel Abs 12

Referentin: Dr. Juliane Riepe (Halle)

Anders als Bach, Telemann oder Vivaldi zählt Händel zu jenen wenigen Komponisten der Frühen Neuzeit, die von späteren Generationen nicht erst wiederentdeckt werden mussten – sein Werk war bis in die Gegenwart ununterbrochen Teil der europäischen Musikpraxis. Bei näherer Betrachtung sind die Dinge allerdings komplizierter. Händels Opern verschwanden kurze Zeit nach der Erstaufführung von den Bühnen und blieben mehr als anderthalb Jahrhunderte unaufgeführt. Der Nachruhm des Komponisten beruhte bis ins 20. Jahrhundert vor allem auf seinen in Großbritannien und Irland entstandenen Oratorien, die allerdings zu seinen Lebzeiten auch nur dort aufgeführt wurden. Nach Händels Tod 1759 vergingen mehrere Jahre, bis zum ersten Mal eines seiner Oratorien auf dem europäischen Festland zu hören war – in Italien und in italienischer Bearbeitung. 2019 erwarb die Stiftung Händel-Haus die älteste bekannte Quelle zu dieser italienischen Fassung; 2023 ist Il Messia zum ersten Mal bei den Händel-Festspielen in Halle zu hören. Im Vortrag wird der italienische Messiah vorgestellt und sein faszinierender Entstehungskontext nachgezeichnet.

Veranstalter: Stiftung Händel-Haus, mit Unterstützung des Freundes- und Förderkreises des Händel-Hauses zu Halle e. V.

https://haendelhaus.de/hh/musik-hinterfragt_2023-05-24